Warum Manifestieren mehr ist als Träumen – und was ein Konflikt in mir ausgelöst hat“

Wie alles zusammenkam

Witzig, wie manchmal alles zusammenkommt.

Ich glaube, es war meine Frau, die mich nochmal auf das Thema „Manifestieren“ gestoßen hat. Sie hatte sich ein neues Buch gekauft und gelesen. In ihrem Buch ging es darum, wie man manifestiert. Sie erzählte anhand von zwei, drei Beispielen, wo das Manifestieren ihr schon den gewünschten Impuls gegeben hat. Zeitgleich war Neumond, und mir war es endlich gelungen, meine Lightrombibliothek von 9.600 auf 1.860 Bilder zu reduzieren. Das war ein Prozess von Wochen, Monaten. Es war wie ein Detox – mein fotografischer Stil endlich klar und greifbar für mich.

Für mich stellte sich die Frage:

Okay, was jetzt? Wie geht es weiter?

Durch das Gespräch mit meiner Frau suchte ich nach Büchern zum Thema Manifestieren, die zu mir passen. Ich fand das Buch von Roxy Nafousi – „Manifestieren“ – und bestellte es.

Was das im Job ausgelöst hat

Parallel lief bei uns im Unternehmen der jährliche Talent Review. Ich hatte ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin, die fachlich stark ist – aber deren Haltung mich zunehmend belastet. Wenig Bereitschaft zur Reflexion, stattdessen defensive Kommunikation. Verantwortung wird weggeschoben. Als ich ihr im Review spiegelte, dass ihre Wirkung nicht mit ihrer fachlichen Leistung übereinstimmt, kam keine echte Auseinandersetzung. Stattdessen: Ausweichen. Trotz Gehaltsanpassung und Zielabsenkung – weil sie sonst angeblich überfordert gewesen wäre – war die Grundhaltung: „Not my problem.“

Das hat mich getroffen. Weil ich immer versuche, Entwicklung zu ermöglichen. Ich nehme mir Zeit, erkläre, höre zu. Aber in diesem Moment wurde mir klar:

Ich verschwende meine Energie an die Falschen. Denn ich sehe es nicht nur bei ihr. Ich sehe es bei vielen. Leute wie Mark, Kevin und Tobias – Mitarbeitende mit Potenzial, aber deren Feedback oft erschreckend dünn bleibt. Kaum echtes Stakeholder-Management. Keine strategische Kommunikation. Kein sichtbares Interesse an der Wirkung ihrer Arbeit im Business-Kontext. Als würde ihnen gar nicht klar sein, wofür sie eigentlich Verantwortung tragen.

Noch deutlicher wird es auf Leitungsebene:
Führungskräfte wie Marta agieren oft völlig losgelöst von dem, was Führung wirklich bedeutet. Keine Klarheit über Rolle und Wirkung. Keine gezielte Förderung ihrer Teammitglieder. Keine Entwicklung – weder bei sich selbst noch im Team. Stattdessen illusorische Vorstellungen von grenzenlosen Budgets, kaum Bereitschaft zur Optimierung des Status quo. Ein naives Vertrauen in Projektabschlüsse, als wären sie der alleinige Maßstab für Leistung.

Und all das in einem Umfeld, das viel Geld zahlt, Kulturprogramme aufsetzt, Entwicklung fördert – theoretisch. Aber praktisch sitzen dort viele, die lieber funktionieren, als wirklich gestalten. Die glauben, dass es reicht, Teil eines Großprojekts zu sein – auch wenn sie weder Haltung noch Ownership zeigen.

Die wahre Bedeutung von Manifestieren

Was das eigentlich in mir ausgelöst hat? Ich habe gespürt: Das ist nicht mehr mein Spielfeld.Ich bin müde, mich zu ärgern. Müde, ständig das System zu retten. Müde, Energie in Menschen zu investieren, die gar nicht wachsen wollen. Und dann kam dieser Gedanke: Vielleicht war das genau der Schub, den ich gebraucht hab.

Manifestieren ist nicht nur Träumen. Es ist Entscheiden.

Einen Tag später fing ich an, dieses Buch von Roxy Nafousi zu lesen. Es hat mich gepackt. Weil ich gemerkt hab: Ich hab eigentlich mein ganzes Leben lang manifestiert.
Aber unterbewusst – und nicht groß genug. Ich wollte mit 35 in einer Position sein, in der ich meine Familie versorgen kann und mir um Geld keine Sorgen mehr machen muss. Und jetzt bin ich 36 – und hab beides erreicht. Irgendwie krass. Aber auch ernüchternd. Weil sich die Frage aufgedrängt hat: Und jetzt?

Ich hab in dieser Woche angefangen, mein neues Leben zu visualisieren. Mir Dinge aufzuschreiben. Und plötzlich war da wieder diese Klarheit: Ich will meinen Lightroom-Kurs fertig machen. Ich will ein Buch schreiben. Ich will Fotograf und Videograf sein.

Meine Entscheidung

Ich habe verstanden: Ich will mit Menschen arbeiten, die etwas wollen.

Die Verantwortung übernehmen. Die gestalten. Nicht mit denen, die sich hinter Prozessen verstecken oder nur nach oben absichern. Ich möchte Menschen um mich haben, die innerlich klar sind.
Die sich selbst entwickeln wollen – und damit auch andere mitziehen. Und ich spüre: Davon gibt es nicht viele in klassischen Organisationen. Zumindest nicht dort, wo man nur in Status und Schein investiert – nicht in echte Entwicklung.

Was ich glaube und manifestiere

Vielleicht war genau das die Erkenntnis, die ich gebraucht habe: Ich bin nicht mehr richtig in diesen Strukturen. Ich will mit Menschen mit Haltung arbeiten.Für Hotels und Menschen, die Wert auf tiefgründige Begegnungen mit Impact legen. Die sich naturverbunden fühlen. Die echte Räume schaffen wollen. Und irgendwann werden Menschen zu mir kommen – weil sie inspiriert sind von dem, was ich tue. Vielleicht wollen sie dann ein Coaching. Vielleicht ein Bild. Vielleicht einfach nur einen Gedanken.

Aber das ergibt sich dann.


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Von der Führungskraft zum freien Gestalter – Mut zur Veränderung