ÜBER Florian KIrschbaum.


Porträt von Florian Kirschbaum, Fotograf und Kursanbieter, vor natürlichem Hintergrund in warmem Abendlicht – symbolisiert Ruhe und Klarheit seiner Bildsprache.

Ich hätte nie gedacht, dass Fotografie einmal so viel mit Selbstfindung zu tun haben kann. 
Angefangen hat alles im Jahr 2020 – mitten in der Corona-Pandemie. Ich stand frühmorgens in Mannheim am Neckar und fotografierte einen Sonnenaufgang. Es war eines der ersten Bilder, die ich auf Instagram veröffentlichte. Damals war Fotografie für mich ein Ausgleich. Ich hatte zwar schon eine Kamera zu Hause, aber sie lag die meiste Zeit ungenutzt im Schrank. Erst als ich begann, meine Bilder online zu teilen, merkte ich,  wie sehr mich das Festhalten von Momenten erfüllte.  Fotografie war plötzlich nicht mehr nur ein Hobby – sie wurde zu einem Weg, mich selbst besser zu verstehen.

DER AUSGLEICH ZUM ALLTAG

Während sich meine Leidenschaft für Fotografie entwickelte, arbeitete ich hauptberuflich in der IT.  Ich bin dort in einer leitenden Funktion tätig, gestalte Prozesse und Strukturen – Dinge, die ich gut kann.  Aber ehrlich gesagt: Ich bin kein typischer ITler. Ich interessiere mich weder für Hardware noch für technische Neuheiten.  Ich kann mich auf IT-Konferenzen nicht wirklich wiederfinden.

Für mich war dieser Job immer eher ein Mittel zum Zweck – eine Aufgabe, die Sicherheit gab, aber mich nie innerlich erfüllt hat. Fotografie war das Gegenteil davon:
sie war frei, lebendig, emotional. Und vielleicht war es genau das, was mich so sehr anzog.

WIE INSTAGRAM MICH VERÄNDERTE

Was als Leidenschaft begann, wurde irgendwann zu einer Obsession. Ich war überzeugt: Wenn ich nur hart genug arbeite, kann ich auf Instagram erfolgreich werden.  Also stand ich fast jeden Morgen um fünf Uhr auf, um ja keinen spektakulären Sonnenaufgang zu verpassen. Ich wollte derjenige sein, der die „Banger“ einfängt, bevor es andere tun. Tagsüber arbeitete ich in der IT – abends saß ich wieder am Laptop, schnitt Reels, bearbeitete Bilder, analysierte den Algorithmus,  kommentierte, postete, pflegte meine Hashtags. Mein Kopf war nur noch auf Instagram programmiert.
Ich habe mich mit Nischen, Zielgruppen, Reichweiten beschäftigt und irgendwann bestand mein gesamter Tag aus Denken in Content.

Sport, Ruhe, echte Erholung – all das trat in den Hintergrund. Ich lebte in einer ständigen Spannung: immer wachsam, immer auf der Suche nach dem nächsten Motiv,
immer mit dem Gefühl, nicht genug zu tun. Mit der Zeit wurde das Reisen selbst zu einer Art Wettbewerb. Ich rannte frühmorgens von Spot zu Spot, sammelte Motive wie andere Payback-Punkte, immer mit dem Ziel, „alles mitzunehmen, was geht“. Ich wollte jede Perspektive, jedes Licht, jede Gelegenheit festhalten. Heute weiß ich: Das war keine Leidenschaft, das war Flucht.  Ich habe viele dieser Orte fotografiert, aber mich an kaum einen wirklich erinnert.

Heute gehe ich anders fotografieren. Ich nehme mir Zeit. Ich bleibe stehen. Ich spüre.
Ich erinnere mich an das Licht, den Wind, das Gefühl des Moments. Weniger Bilder, mehr Bewusstsein. Und paradoxerweise sind genau dadurch meine Fotos besser geworden.

Ciao Social Media

Im September 2024 habe ich Social Media deinstalliert. Einfach so – ohne großes Vorhaben, ohne Ankündigung. Und ich werde nie vergessen, wie ruhig es plötzlich war. Kein Scrollen, kein Vergleichen, kein Druck. In den ersten Wochen nach dem Deaktivieren war ich wie in einem Entzug. Ich hatte körperliche Symptome: Schwindel, Unruhe, Magenprobleme, Schlaflosigkeit. Mein Kopf war leer, aber gleichzeitig voller Gedanken – als müsste ich neu lernen, was Stille bedeutet.

Selbst Monate später, nachdem ich die App im Februar endgültig gelöscht hatte, hatte ich immer wieder Momente, in denen ich mich dabei ertappte, wie mein Geist automatisch überlegte, wie man „auf Instagram erfolgreich werden könnte“. So tief war dieses Muster verankert. Und doch war diese Zeit wichtig. Ich wollte herausfinden, ob die Fotografie nur ein Produkt dieses Algorithmus war – ein Floh, den mir Instagram ins Ohr gesetzt hatte – oder ob sie wirklich zu mir gehört. Ich wollte wissen, ob der Drang zu fotografieren bleibt, wenn niemand mehr zusieht.
Und er blieb.
Vielleicht zum ersten Mal aus den richtigen Gründen.

Doch mit der Zeit – nach etwa drei, vier Monaten – kam Ruhe. Echte, tiefe Ruhe. Ich begann wieder zu atmen, zu schlafen, zu denken. Ich hatte zum ersten Mal seit Jahren das Gefühl, wieder ganz bei mir zu sein. In dieser Stille habe ich mich wieder gespürt. Ich merkte, wie sehr mich Social Media verändert hatte – wie es mein Denken, mein Selbstwertgefühl, meine Wahrnehmung geprägt hatte. Aber aus dieser Erkenntnis entstand etwas Neues: 
Ich begann wieder bewusst zu fotografieren.
Nicht für Likes, sondern für mich.

VON STRUKTUR ZU SINN

In dieser Zeit wurde mir bewusst, dass mein berufliches Leben und mein kreatives Leben völlig gegensätzlich verlaufen. In der IT bin ich analytisch, strategisch, lösungsorientiert – aber selten emotional verbunden. In der Fotografie bin ich offen, aufmerksam, frei. Und genau diese Seite möchte ich künftig stärker leben. Ich habe erkannt, dass ich in Zukunft in einem Bereich arbeiten will, mit dem ich mich persönlich zu 100 % identifiziere.  Ich möchte etwas erschaffen, das nicht nur funktioniert, sondern sich richtig anfühlt.

FÜHRUNG UND ENTWICKLUNG

Ich bin bis heute Führungskraft – und dachte lange, es gehe mir darum, Menschen aktiv weiterzuentwickeln, sie zu coachen und zu fördern. Aber über die Jahre habe ich gemerkt:  Nicht jeder will sich wirklich entwickeln. Viele Menschen wollen Stabilität, keine Veränderung. Das war für mich lange frustrierend. Bis ich verstanden habe, dass mein Weg ein anderer ist:
Ich möchte Menschen inspirieren, sich weiterzuentwickeln – nicht sie dazu zwingen.
Ich teile meinen Weg, meine Erfahrungen und Erkenntnisse, um genau die zu erreichen, die selbst bereit sind, loszugehen. Ich begleite gerne, aber nicht aus Pflichtgefühl, weil mich ein Unternehmen dazu “zwingt”.

MEIN MANIFEST

Im Sommer 2025 habe ich mein Manifest geschrieben – eine bewusste Entscheidung, mein Leben neu auszurichten. Es verbindet das Beste aus beiden Welten:
die Klarheit und Struktur meiner beruflichen Erfahrung mit der Tiefe, Ruhe und Freiheit meiner Fotografie. Ich möchte als Fotograf, Videograf, Autor und Mentor arbeiten. Ich begleite alle, die dieselben Werte verkörpern wie ich: Ruhe, Natürlichkeit, Klarheit, Achtsamkeit. Ich habe einen Fotobearbeitungskurs entwickelt, der Menschen hilft, ihren eigenen Stil zu finden, und schreibe an einem Buch über meine persönliche Transformation – vom IT-Direktor zum Fotografen, vom Funktionieren zum Leben.

FRAMED FREEDOM

Über allem steht mein Leitsatz: Framed Freedom. Ein klarer Rahmen, der Orientierung gibt – und zugleich Raum lässt für Freiheit, Kreativität und Entwicklung. Instagram werde ich vielleicht irgendwann wieder nutzen.  Aber nie wieder, um gesehen zu werden –sondern nur, um zu teilen, was wirklich aus mir kommt.

Das hier ist meine Reise –  und vielleicht auch eine Einladung an dich, deine eigene zu beginnen. Ich nehme dich jede Woche auf meine Reise mit einem neuen Blogartikel mit. 

Hier erfährst du mehr über meinen Arbeitsansatz als Fotograf.

Noch mehr über mich und meine Arbeiten erfährst du in meinen BlogArtikeln.