Wochenreflexion #6/KW36: Mut, Sichtbarkeit und neue Energie
📌 Mondfinsternis. Foto von Florian Kirschbaum. Diese Reflexion hat dich inspiriert? Du findest das Bild auch auf meinem Pinterest-Board.
Diese Woche hat für mich einen wichtigen Abschnitt markiert: Ich habe die Videoproduktion meines Lightroom-Kurses auf Deutsch abgeschlossen. Alle Module sind gefilmt, geschnitten, mit Musik und Colorgrading versehen und bei Squarespace hochgeladen. Ein langer Prozess, der mir noch einmal bewusst gemacht hat, wie viel Arbeit, Struktur und Herzblut in diesem Projekt steckt.
Parallel dazu hat mich eine sehr persönliche Erfahrung begleitet: Ein Kollege und Freund sprach mich im Büro direkt auf meinen Blog an. Er hatte über seine Frau, die sich für Yoga interessiert, den Weg auf meine Seite gefunden. Zunächst dachte ich, er wolle über ein fachliches Thema sprechen – doch dann kam die überraschende Frage nach meiner Vision.
Für mich war das kein unangenehmer Moment, im Gegenteil: Er fand meinen Weg mutig, brachte Verständnis auf und bestätigte mich darin. Seine Neugier empfand ich nicht als Eindringen, sondern als Geschenk. Denn genau solche Begegnungen wünsche ich mir – Menschen, die meinen Weg nachvollziehen können und Teil der Community werden, die ich mit meiner Arbeit manifestiere.
Natürlich war da auch kurz die Sorge: Was, wenn andere es lesen? Doch gleichzeitig wurde mir klar, dass genau das Teil des Prozesses ist. Sichtbar zu werden bedeutet auch, Reaktionen auszulösen. Angst darf hier kein Ratgeber sein. Große Ziele erreicht man nicht, wenn man sich von Angst lenken lässt.
Gleichzeitig war ich in dieser Woche spürbar unruhig. Viele Gedanken kreisten darum, wie ich mich im Job verhalte, wie ich mich neu ausrichte und wie viel Verantwortung ich noch übernehmen will. Auch beim Sport am Morgen war ich müde und hatte das Gefühl, keine Fortschritte zu machen. Erst im Rückblick wurde mir klar, dass diese Unruhe vielleicht nicht nur aus mir selbst kam, sondern auch mit den äußeren Energien zusammenhing. Ein starkes Symbol war schließlich der Vollmond – genauer gesagt der Blutmond mit Mondfinsternis.
🌕 Die Wirkung des Mondes
Seit jeher wird dem Mond eine besondere Energie zugeschrieben. Vollmonde stehen für Fülle und Klarheit, Blutmonde für Transformation und Neuanfang. Viele Menschen spüren in dieser Zeit stärkere Emotionen oder Unruhe, manche schlafen schlechter, fühlen sich müder oder emotionaler. Für mich war es eine Gelegenheit, Altes bewusst hinter mir zu lassen und meine Richtung neu zu bestätigen. Selbst wer die spirituelle Seite nicht teilt, kann den Mond als Anker nutzen: ein sichtbares Zeichen, regelmäßig innezuhalten und die eigene Ausrichtung zu prüfen.
Und noch etwas hat diese Woche spannend gemacht: Da ich noch Urlaubstage übrig hatte, haben meine Frau und ich geplant, wie wir sie nutzen wollen. Am Ende entschieden wir uns, in ein Hotel zurückzukehren, in dem wir bereits waren – und mit dem ich schon zusammengearbeitet habe. Als ich dort anfragte, ob es ein Angebot für unseren Zeitraum gäbe, kam die überraschende Rückmeldung: Ob wir nicht vielleicht auch erneut eine Kooperation in Betracht ziehen wollen. Ein schönes Zeichen dafür, dass meine Arbeit Eindruck hinterlassen hat.
Außerdem habe ich mich im Job gefragt, wie viel Verantwortung ich übernehmen möchte. Immer wieder kam das Gefühl, stärker eingreifen zu müssen. Doch ich habe erkannt, dass genau das nicht mein Weg ist. Ich möchte lernen, loszulassen, weniger zu kontrollieren und stattdessen mehr im Flow zu reagieren. Verantwortung zu tragen bedeutet nicht, alles festhalten zu müssen – sondern Vertrauen zuzulassen.
Auch gesundheitlich war die Woche ein Einschnitt: Ein Zahnarzttermin stand an, bei dem zwei Zähne mit Kronen versorgt wurden. Eigentlich hätte zusätzlich ein Implantat gesetzt werden sollen, was sich jedoch verzögert hat. Das war zunächst enttäuschend, aber zugleich ein Fortschritt. Für mich steht dieser Prozess symbolisch für den Abschluss einer schwierigen Phase.
Denn der Beginn dieser Zahngeschichte liegt inzwischen über ein Jahr zurück – in einer Zeit, in der ich mitten im Instagram-Game steckte. Ich bin damals jeden Morgen um halb sechs aufgestanden, habe fotografiert, Reels geschnitten, Bilder gepostet und das Gleiche abends nach der Arbeit wiederholt. Ich habe mich ständig in diesem künstlichen Belohnungskreislauf bewegt, war voller Dopamin-Kicks – und gleichzeitig immer ausgelaugter. In dieser Phase sind mir ein Zahn verloren gegangen und zwei weitere beschädigt worden.
Im September 2024 kam dann der Punkt, an dem ich nicht mehr wusste, wie es weitergehen soll. Am 20. September habe ich Instagram gelöscht und bewusst den Detox gestartet. Ich war müde, erschöpft, ausgebrannt – und habe beschlossen: So geht es nicht mehr weiter. Stattdessen habe ich mich im Fitnessstudio angemeldet, um wieder etwas für mich zu tun, für meinen Körper, für meine Familie und nicht nur für dieses oberflächliche „Fotospiel“.
Seitdem zieht sich die “Zahnsanierung” über viele Monate: Implantat, Kronen, Heilungszeiten von drei bis vier Monaten. Jeder Eingriff war ein Stück Arbeit, aber auch ein Stück Fortschritt. Heute bin ich fast durch – nur ein Zahn fehlt noch. Für mich ist das ein starkes Symbol: Mit der Heilung meiner Zähne heilt auch dieser Abschnitt in meinem Leben.
Besonders wichtig ist mir dabei eine Erkenntnis: Früher war ich sehr abhängig von äußerer Bestätigung – Likes, Follower, Kommentare, oder auch im Job das Lob von anderen. Heute habe ich durch den Verzicht auf Social Media gelernt, dass ich diese Anerkennung nicht mehr brauche. Ich weiß selbst, wann ich etwas Gutes geschaffen habe, wann es sich richtig angefühlt hat. Diese Belohnung kommt aus mir selbst heraus – genauso wie ein Zahn, der fest in mir verankert ist.
Wenn dieser letzte Zahn eingesetzt wird, ist es für mich mehr als ein medizinischer Abschluss. Es ist der sichtbare Beweis: Ich habe ein Jahr lang intensiv an mir gearbeitet, bin innerlich wie äußerlich ein neuer Mensch geworden. Und genau das fügt sich nahtlos in meine Vision ein, die ich mir vor wenigen Wochen klar aufgeschrieben habe. Alles passt zusammen – Heilung, Klarheit, Neuausrichtung.
🧠 Dopamin und Gewohnheiten
Ein weiteres Thema war die Rolle von Dopamin. Es ist der Botenstoff für Motivation und Belohnung – und jeder Like, jede Nachricht, jeder Klick kann diesen Kreislauf anstoßen. Vor allem soziale Medien sind darauf ausgelegt, diese „Mini-Belohnungen“ ständig auszulösen. Genau das hat mich früher unruhig gemacht. Heute habe ich vieles davon bewusst ausgeschlossen. Meine kleinen Dopaminmomente sind überschaubar: ein kurzer Fernsehabend, manchmal etwas Süßes. Oft steckt dahinter gar kein Hunger, sondern das Bedürfnis nach Entspannung. Statt sofort dem Impuls nachzugeben, hilft es mir, kurz innezuhalten – ein paar bewusste Atemzüge oder zehn Liegestütze – und den Drang wieder ziehen zu lassen. Genau hier entsteht die Chance, Gewohnheiten nachhaltig zu verändern: indem man versteht, was im Körper passiert, und alternative Wege findet, sich Belohnung zu geben.
So war diese Woche voller Fortschritt, kleiner Erkenntnisse und wichtiger Symbole – und für mich ein weiterer Schritt in Richtung meiner Zukunftsvision.
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