Von der Führungskraft zum freien Gestalter – Mut zur Veränderung
Was mich zu diesem Schritt bewegt hat
In den letzten Tagen ist etwas in mir passiert. Etwas, das sich größer anfühlt als ein kurzer Gedanke oder ein Wochenend-Impuls. Es ist, als hätte sich ein Knoten gelöst. Oder besser gesagt: als hätte ich verstanden, dass ich gar keinen Knoten mehr lösen muss – sondern einfach losgehen darf.
Ich habe lange in einer Führungsrolle gearbeitet. Mit viel Verantwortung, klarem Kopf, strategischem Denken – und mit dem Wunsch, Menschen weiterzubringen. Aber immer öfter spüre ich: Ich funktioniere in einer Welt, die nicht meiner Natur entspricht. Ich umgebe mich acht Stunden am Tag mit Strukturen, Politik, Meetings – oft mit Menschen, die nicht wirklich reflektiert sind, sondern eher funktionieren. Und während ich immer wieder versuche, sie durch Fragen, Gespräche oder Impulse zu inspirieren, bleibt in mir das Gefühl: Ich verliere dabei einen Teil von mir selbst.
Ich habe in den letzten Jahren unglaublich viel an mir gearbeitet. Ich habe reflektiert, verändert, ausprobiert, manifestiert. Und irgendwann ist mir klar geworden: Ich möchte nicht länger in einem Umfeld arbeiten, in dem Weiterentwicklung nur eine PowerPoint-Folie ist – sondern in einem Raum, in dem sie wirklich passiert. Frei. Echt. Und mit Menschen, die sie wirklich wollen.
Der Gedanke kam langsam – aber jetzt ist er da. Ich möchte nicht noch weiter die Karriereleiter hochklettern oder in größere Konzerne wechseln . Ich möchte kein nächstes Karriereziel erreichen, das mich noch tiefer in Strukturen führt, die mich einengen. Ich möchte fotografieren. Schreiben. Inspirieren. Ich möchte Menschen dabei begleiten, ihren eigenen Stil zu finden – in Lightroom, aber auch im Leben. Und ich möchte ihnen Mut machen, ihren eigenen Weg zu gehen.
Meine Mutter hat mir das gezeigt – durch ihr Leben
Meine Mutter war CFO (Chief Financial Officer). Eine beeindruckende Frau. Sie hat sich aus einem Kinderheim bis ganz nach oben gearbeitet. Sie wollte uns alles ermöglichen – und wahrscheinlich hat sich selbst dabei oft vergessen. Sie war brillant, stark, sehr intelligent – und irgendwann auch krank. Sie ist mit 54 an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. Ich war 27. Und heute, fast zehn Jahre später, beginne ich zu verstehen, wie tief ihr Weg meinen prägt.
Sie hat mir einmal gesagt, dass sie eigentlich gerne ein Kinderheim geleitet hätte. Dass sie etwas Sinnstiftendes machen wollte. Aber sie hat sich festgehalten – an Sicherheit, an Geld, an der Position. Ich glaube, sie hat gehofft, dass harte Arbeit irgendwann belohnt wird. Und sie konnte nicht aufhören. Vielleicht war es auch ein Weg, sich selbst zu bestätigen. Frei war sie nie. Ich weiß es nicht, ich kann sie leider nicht mehr fragen.
Meine Mutter hat mir immer gesagt: „Harte Arbeit wird belohnt.“ Sie hat es selbst vorgelebt – als CFO, die oft 15 Stunden am Tag gearbeitet hat, frühmorgens los, spätabends heim, immer mit Verantwortung auf den Schultern. Aber vielleicht war das eigentliche Geschenk, das sie mir hinterlassen hat, eine leise Frage: „Was, wenn ich mir erlaubt hätte, früher innezuhalten?“
Ich glaube heute, dass ihr Weg ein anderer gewesen wäre, wenn sie sich selbst erlaubt hätte, aus dem Hamsterrad auszusteigen. Sie wollte etwas Sinnvolles tun – ein Kinderheim leiten, mit Menschen arbeiten. Und vielleicht ist es jetzt mein Weg, das umzusetzen, was sie sich insgeheim gewünscht hat: Nicht mehr nur leisten, sondern das tun, was mich erfüllt. Mein Weg ist ein anderer – aber ich gehe ihn auch für sie.
Heute verstehe ich: Ich muss meinen eigenen Weg gehen
Nach ihrem Tod dachte ich oft, ich müsste die Welt für sie bereisen – das machen, was sie nie konnte, aber eigentlich wollte. Aber heute weiß ich: Ich muss meinen Weg gehen. Nicht ihren. Ich möchte nicht, dass meine Tochter eines Tages sagt: "Mein Papa war immer für uns da, aber eigentlich wollte er Fotograf werden und hat es nie gemacht."
Ich möchte, dass sie sieht, dass es möglich ist, sich selbst treu zu bleiben. Dass es Mut braucht, aus einer gut bezahlten Rolle auszusteigen – aber dass es möglich ist. Und ich möchte ihr vorleben, dass es nicht egoistisch ist, seinen eigenen Weg zu gehen – sondern das Mutigste, was man tun kann.
Was das bedeutet
Ich werde meinen Lightroom-Kurs veröffentlichen. Ich werde meine Bilder zeigen – für Hotels, Orte mit Haltung, Menschen mit Tiefe. Ich werde ein Buch schreiben über meinen Weg, meine Transformation, meine Erkenntnisse. Und ich werde inspirieren. Vielleicht werde ich später auch coachen – aber nicht als Business-Coach, sondern als jemand, der Menschen auf ihrem Weg zur Klarheit und Selbstbestimmung begleitet. Ich glaube, das ist mein Weg: nicht andere zu verändern, sondern durch meine Veränderung zu inspirieren.
Ich glaube, das ist mein Weg: nicht andere zu verändern, sondern durch meine Veränderung zu inspirieren.
Und ja – vielleicht liest das hier jemand aus meinem beruflichen Umfeld. Vielleicht ein Chef oder eine Kollegin. Früher hätte ich Angst gehabt. Heute sage ich: Wenn ich es deshalb nicht poste, wäre es eine Angst, die mich einschränkt. Und ich möchte nicht länger aus Angst handeln. Ich möchte handeln, weil es wahr ist.
Framed Freedom. Das ist mein Weg.
Was, wenn Manifestieren nicht nur ein schöner Gedanke ist, sondern ein radikaler Akt der Klarheit? Inmitten beruflicher Konflikte, persönlicher Neuausrichtung und einem Neumondmoment wird mir klar: Ich darf loslassen – und größer denken. Über Hotels mit Haltung, innere Verantwortung und den Mut, mein eigenes Spielfeld zu wählen.