Wochenreflexion #17/KW 47: Eine Belastung, Nervensystem & innere Klarheit
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Blick in die vergangenheit
Die Woche KW47 hatte eine besondere Spannung in sich – viel Verantwortung, viel Müdigkeit und gleichzeitig mehrere Momente, die sich wie stille Wegweiser angefühlt haben. Sie begann eigentlich schon am Sonntagabend, als wir spontan mit meinem Vater essen waren. Ich merke immer deutlicher: Gespräche mit ihm tun mir gut, weil sie mir etwas zeigen, das ich in den letzten Jahren fast vergessen hatte – wo ich eigentlich herkomme.
Vor zwei drei Wochen fragte ich meinen Vater, ob er mit mir teilen kann, wie zu seinem heutigen Ich und seinem Beruf gekommen ist. Je mehr ich darüber erfahre, desto klarer wird mir, wie ähnlich wir denken. Ein Satz, den er an dem Abend gesagt hat, begleitet mich bis jetzt: „Man kann immer noch dazulernen.“ Für ihn hat das damit zu tun, wie er seine Mitarbeiter begleitet – und bei mir löst es denselben Gedanken aus: Entwicklung ist kein Zufall, sondern eine Haltung. Wie oft habe ich schon meinen Mitarbeitern diesen Satz gesagt? Unendlich oft, denn in meinem aktuellen Beruf gibt es zu viele, die es besser wissen wollen und dann gekränkt sind, wenn es jemand anderes besser weiß. Doch niemand weiß alles, jeder lernt dazu.
Zurück im Alltag: Politikspiele, Pflichttermine und die Frage nach dem richtigen Weg
Als dann am Montag der Alltag wieder losging, war die Schwere schnell spürbar. Da waren Pflichttermine, ein Batteriewechsel in der Autowerkstatt, organisatorischer Aufwand – und parallel dazu wieder ein typischer Moment im Job: eine Kollegin, die in Abwesenheit ihres eigenen Teams versucht, Druck zu erzeugen. Sie fragt noch Projektstatus basierend auf alten Mails, obwohl Sie den Status von ihren Mitarbeitern kennt. Diese Mails verschickt sie nicht aus inhaltlichen Gründen, sondern aus politischen. In meiner Rolle als IT Director erhalte ich regelmäßig Mails dieser Art. Genau solche Situationen sind es, die mich jedes Mal daran erinnern, warum ich langfristig raus aus diesem Umfeld möchte. Politsische E-Mailspielchen und Entscheidungen, die über meinen Kopf hinweg getroffen werden, die ich dann als Führungskraft vertreten darf – das fühlt sich einfach nicht mehr richtig an. Es ist nicht einmal Ärger, sondern eher eine klare, nüchterne Erkenntnis: Ich passe da nicht mehr rein. Es fühlt sich fremdbestimmt an.
Webseitenarbeit, Struktur und die ersten sichtbaren Effekte
Parallel dazu war die Woche sehr geprägt von meiner Website. Ich habe fast alle Seiten für meinen Lightroom-Kurs und relevante Artikel zum Thema ins Englische übersetzt, meinen kostenlosen Guide angepasst, online gestellt und weiter an Hubs und Strukturen gearbeitet. Das Spannende war: Google hat sofort reagiert. Mehr indexierte Seiten, sichtbare Veränderungen – kleine Signale, dass die Arbeit der letzten Wochen tatsächlich etwas bewegt. Das fühlt sich gut an, weil ich endlich sehe, dass meine Strategie aufgeht: erst das Fundament, dann die Sichtbarkeit. Die Seiten sind jetzt besser aufffindbar für das Internet.
Krankes Kind, wenig Schlaf – und die Kunst, trotzdem bei sich zu bleiben
Doch all das lief in einer Woche, in der unsere Tochter krank war. Sie war jeden Tag zu Hause, und wir mussten Arbeit, Betreuung und unseren eigenen Energiehaushalt gleichzeitig stemmen. Das Ergebnis: viel Müdigkeit. Viel Funktionieren. Aber auch das Bewusstsein, dass wir das zusammen als Familie gut getragen haben. In solchen Wochen ist es manchmal schwer alles unter einen Hut zu bringen, aber klare Strukturen helfen genauso wie Erwartungsmanagement an sich selbst und das Eingeständnis, dass alles im richtigen Tempo geschieht.
Ein besonderer Freitag: Hautarzt, Zeichen und ein Gefühl von Loslassen
Der Freitag war dann ein Tag, der sich anders angefühlt hat – intensiver, bedeutungsvoller, fast wie eine kleine Verdichtung von allem, was dieses Jahr in mir passiert ist. Ich hatte meinen Hautarzttermin zur Hautkrebsvorsorge, den ich bewusst mit einem positiven Gefühl wahrnehmen wollte. Ich vereinbarte den Termin zu Beginn der Woche mit den Gedanken: “Ich gehe da hin, aber in der Gewissheit, dass nichts entfernt werden muss”. Das letzte Mal war ich dort 2021, die Jahre nach dem Tod meiner Mutter waren das immer Termine, die mich maximal getriggert haben. Und siehe an, es war gut. Nichts Auffälliges. Keine Sorgen. Es hat mich tief beruhigt und erleichtert. Und es hat mir gezeigt: Die innere Arbeit trägt wirklich. Positives Denken ist unwahrscheinlich wichtig.
Am gleichen Tag habe ich noch mein Traumauto gesehen, zufällig, nicht in der perfekten Farbe – aber genau das Modell. Für mich sind solche Momente kleine Zeichen. Keine Esoterik, sondern so etwas wie eine Erinnerung: Du bist auf dem Weg. Bleib dran. Ein Zeichen des Universums auf dem Weg des Manifestierens.
Am Abend habe ich dann mit unserer Tochter Plätzchen gebacken. Ein simpler Moment, aber für mich etwas, das zeigt, warum ich diesen ganzen Weg überhaupt gehe: Ich möchte ein Leben, in dem solche Momente der Standard sind, nicht der Ausnahmefall. Und als wäre der Tag noch nicht voll genug gewesen, bekam ich noch von einem Kollegen die Nachricht, dass er einen Kontakt zu einem bekannten Fotografen für mich hergestellt hat. Wieder so ein leises Zeichen, dass sich Dinge im Hintergrund bewegen.
Später war ich noch einmal spontan mit meinem Vater zusammen – und in diesem Gespräch ist etwas in mir passiert. Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass ich meine Mutter ein kleines Stück loslassen kann. Nicht im Sinne von vergessen, sondern im Sinne von: Ich muss mein Leben nicht mehr im Schatten ihrer Erwartungen leben. Ich muss ihr und niemandem mehr etwas beweisen. Ich darf meinen eigenen Weg gehen, ohne ständig beweisen zu müssen, dass ich stark bin. Dieser Gedanke war schwer und befreiend zugleich.
Sport, Nervensystem und der Preis von Überbelastung
Und dann war da noch der Sport. Ich habe meinen Garmin-Load diese Woche wieder auf 490 katapultiert – obwohl das Maximum laut Uhr maximal 250 gewesen wäre. Am Anfang war ich energiegeladen, fast euphorisch. Und je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir: Das war kein bewusstes Training, sondern ein Kompensationsmechanismus. Eine Art Versuch, die innere Anspannung körperlich wegzulaufen. Gegen Ende kam dann der Absturz: Müdigkeit, Erschöpfung, ein inneres Loch. Und genau hier wurde mir wieder bewusst, was ich in den letzten Monaten gelernt habe: Das Nervensystem unterscheidet nicht zwischen Sportstress und Lebensstress. Beides ist Belastung. Beides zieht Energie. Und beides braucht Erholung – oft sogar mehr, als man denkt und wahrhaben möchte.
Warum der Körper so reagiert – ein kurzer Einblick ins Nervensystem
Viele kennen das: morgens leichtes Halskratzen, Räuspern, belegte Stimme – und sobald man in den Tag startet, ist alles weg. Das hat nichts mit Krankheit zu tun, sondern mit Regeneration. Nachts fährt der Körper den Cortisolspiegel herunter, und Cortisol ist genau das Hormon, das tagsüber die Schleimhäute offen hält, Entzündungen dämpft und das Reizempfinden reduziert. Wenn es nachts sinkt, passiert Folgendes: Schleimhäute schwellen leicht an, das Immunsystem arbeitet verstärkt lokal, das Lymphsystem „räumt auf“, Reparaturprozesse laufen auf Hochtouren. Das Ergebnis beim Aufwachen: Ein trockenes Gefühl, ein leichter Druck im Hals, eine belegte Stimme oder dieses typische „Kratzen hinter dem Gaumen“. Später am Morgen steigt das Cortisol wieder, die Schleimhäute gehen zurück und die Symptome verschwinden.
Regenerationsmodus nach Überlastung
Wenn – wie bei mir diese Woche – noch Sportstress oben drauf kommt, dann summieren sich hoher Trainingsload, mentale Belastung, wenig Schlaf, Verantwortung im Alltag und Beruf und Krankheit im familiären Umfeld zu so viel Belastung, dass der Körper nachts in den Reperaturmodus fällt: Mikro-Entzündungen in Muskeln werden reguliert, Gewebe wird entlastet, Lymphknoten arbeiten stärker, der Flüssigkeitshaushalt wird korrigiert und das Immunsystem zieht Energie, um Stressfolgen abzufangen.
Das erzeugt sehr typische Symptome:
✔ morgendliches Kratzen
✔ leicht belegte Stimme
✔ Kloßgefühl
✔ trockenes Räuspern
✔ Druck hinter dem Gaumen
Und das Entscheidende: Es verschwindet komplett, sobald man wach wird und Cortisol steigt. Das ist kein Krankheitszeichen. Es ist der Körper, der versucht, die Überlastung auszugleichen.
Was das für mich bedeutet
Ich habe verstanden, dass ich nicht nur meine Muskeln trainiere, sondern dabei auch mein Nervensystem mitbelaste. Und das reagiert viel früher und viel feiner als ich dachte. Für die nächsten Wochen heißt das für mich die grüne Trainingszone ernst zu nehmen, Intensität langsam steigern, Sport wieder als Aufbau sehen, nicht als Flucht, und meinem Nervensystem denselben Respekt geben wie meinen Muskeln
Gedanke an die Leser
Wenn du morgens Symptome spürst, die im Laufe des Tages verschwinden, liegt das fast immer an deinem Nervensystem. Es ist kein Schwächezeichen – sondern ein Hinweis auf Belastung in irgendeiner Form. Erholung ist Training. Ohne sie entsteht keine Verbesserung – nur Erschöpfung.
Was diese Woche mir eigentlich gezeigt hat
Wenn ich auf diese Woche schaue, dann sehe ich etwas, das sich durch alles hindurchzieht: Dieses Jahr war Fundamentarbeit. Im Sport, in der Fotografie, im Business, in meiner persönlichen Entwicklung. Ich habe verstanden, was ich brauche, damit Wachstum nachhaltig wird. 2025 war kein Jahr der Ergebnisse. Es war ein Jahr des Verstehens. Und deswegen bin ich sicher, dass 2026 das Jahr wird, in dem vieles sichtbar wird – nicht zufällig, sondern weil das Fundament endlich stimmt.
Alle bisherigen Wochenreflexionen findest du hier.