Wochenreflexion #8/KW 38: Gelassenheit statt druck
📌 Erinnerungen an England.. Foto von Florian Kirschbaum. Diese Reflexion hat dich inspiriert? Du findest das Bild auch auf meinem Pinterest-Board.
Es gibt Wochen, in denen man plötzlich merkt, wie weit man schon gekommen ist. KW 38 war für mich so eine Woche: voller Fortschritte, klarer Spiegel und einem Gefühl von Ruhe, das ich vor einem Jahr noch nicht kannte.
Kursfortschritte ohne Druck
Ich habe diese Woche alle englischen Videos für meinen Kurs aufgenommen, eingesprochen und direkt geschnitten. Dazu die letzten deutschen Aufnahmen abgeschlossen, Cover-Bilder in Squarespace hochgeladen, ein Konzept für Bild-Downloads über Google Drive erstellt und sogar die Reflexions-Live-Fäden in ein Dokument übertragen.
Am Ende fehlten nur noch zwei Uploads – der Kurs ist praktisch fertig. Der größte Unterschied zu früher: Ich habe mich nicht gehetzt. Als wir Donnerstag nach Holland gefahren sind, war klar, dass es zeitlich nicht mehr reicht, um alles hochzuladen. Vor einem halben Jahr hätte ich noch bis spät in die Nacht durchgezogen – getrieben von dem Gedanken, dass „es jetzt sofort fertig sein muss“.
Heute ist das anders. Der Grundstein ist gelegt, und das reicht. Das restliche Stück darf in Ruhe folgen.
Führung durch Loslassen
Auch im Job habe ich gemerkt, wie sehr ich mich verändert habe. Früher habe ich geglaubt, ich müsse überall selbst eingreifen, um Kontrolle zu behalten. Diese Woche habe ich bewusst losgelassen: Beschwerden habe ich weitergeleitet, die richtigen Leute eingebunden – ohne mich selbst in jede Kleinigkeit zu verstricken.
Das hat mir gezeigt: Kontrolle entsteht nicht durch Festhalten. Sie entsteht, wenn ich den Rahmen setze – und anderen die Verantwortung überlasse.
Fotografieren in Holland – frei von Instagram-Getriebenheit
Am ersten Morgen in Holland bin ich früh aufgestanden, um den Sonnenaufgang am Meer zu fotografieren. Früher – in meiner Instagram-Phase – wäre das ein Wettlauf gewesen: so viele Shots wie möglich, immer in der Angst, etwas zu verpassen. Jeder Winkel, jeder Sonnenuntergang, jedes Detail musste im Kasten sein.
Diesmal war es anders. Ich habe bewusst gefilmt, gespürt, was zu meinem Stil passt, und auch gemerkt, wann es besser war, die Kamera sinken zu lassen. Wenn das Licht nicht stimmte, habe ich es nicht erzwingt. Ich habe die Drohne nur gestartet, wenn es sich richtig angefühlt hat.
An einem anderen Morgen war das Wetter wieder gut. Früher hätte ich mich gezwungen, rauszugehen – weil man ja „nichts verpassen darf“. Heute habe ich es gelassen. Es reicht, wenn ich einmal in vier Tagen draußen war. Auch abends habe ich keinen Druck verspürt. Statt jeden Sonnenuntergang zu fotografieren, sind wir einfach ans Meer gegangen. Ich hatte nur das Handy dabei – und es war vollkommen gut so.
Dieser Unterschied ist für mich enorm. Instagram hat mich jahrelang gehetzt: immer noch mehr Content, noch ein Bild, noch ein Clip. Jetzt merke ich, wie frei ich davon geworden bin.
Begegnungen als Spiegel
Ein Treffen mit einem Freund hat diesen Kontrast noch deutlicher gemacht. Er wirkt festgefahren, ohne Energie, gefangen in einem Job, der ihn unglücklich macht. Früher hätte mich das vielleicht runtergezogen. Heute war es wie ein Spiegel: eine Erinnerung daran, wie ich selbst nicht sein möchte.
Es war keine Belastung, sondern ein Ansporn. Ein Beweis dafür, dass mein eigener Weg – mit all den Entscheidungen, loszulassen – richtig ist.
Energie, die trägt
Auch im Sport spüre ich diese Entwicklung. Ich trainiere inzwischen auf einem Niveau, das zu meiner Vision passt. Die Energie, die ich dort aufbaue, fließt in alles andere hinein: in den Kurs, in meine Fotografie, in meine Haltung. Körperliche und geistige Stärke greifen ineinander.
Framed Freedom – mein roter Faden
All diese Erfahrungen dieser Woche lassen sich in einem Satz zusammenfassen: Framed Freedom. Es ist genau das Prinzip, nach dem ich lebe. Einen klaren Rahmen setzen – wie in meinem Kurs oder im Sport – und darin die Freiheit finden, nicht mehr getrieben zu sein.
Instagram stand für mich lange für das Gegenteil: Getriebenheit, ständiges Müssen, nie genug. Mein Detox war deshalb ein Befreiungsschlag. Heute merke ich, dass meine Fotografie, mein Kurs und mein Leben viel mehr Tiefe haben, seit ich mich davon gelöst habe.
Fazit
KW 38 hat mir gezeigt, dass Gelassenheit kein Stillstand ist. Im Gegenteil: Sie ist die Basis für echten Fortschritt. Ob beim Kurs, im Job oder am Meer – ich muss nichts mehr erzwingen. Es reicht, im richtigen Moment das Richtige zu tun.
Früher war ich gehetzt von Likes und Content. Heute lebe ich Framed Freedom: Klarheit im Rahmen, Freiheit im Ausdruck.
Diese Woche brachte mir wichtige Erkenntnisse: Stolz über meinen Kurs, Erinnerungen an meine Mutter, Respekt-Themen im Job und ein Energiecrash. Am Ende zeigt sich: Jeder Schritt bringt mich näher zu meiner Vision – vom IT Director hin zum freien Gestalter.